Nur die Rückholung des Atommülls gewährleistet langfristig Sicherheit

Die Notwendigkeit einer Rückholung des Atommülls aus dem Bergwerk Asse II ist heute nahezu unbestritten: Die Gefahr, dass ansonsten die Umwelt mittel- bis langfristig radioaktiv verseucht würde, lässt sich anders nicht bannen. Zwar ist das radioaktive Inventar der Asse im Vergleich z.B. zu Zwischenlagern an Atomkraftwerken oder gar in Gorleben relativ klein. Diese Tatsache zeigt aber eher, welche ungeheuren Gefahren von Atommüll generell ausgehen, als dass es ein Hinweis auf eine „harmlose“ Asse wäre. Allein die geschätzten 27 kg des hochgiftigen Plutoniums würden ausreichen, um die Region großflächig mit unkalkulierbaren Folgen zu schädigen. Außerdem kennt niemand die genaue Zusammensetzung des Atommülls in der Asse, so dass auch unbeherrschbare chemotoxische Prozesse zu befürchten sind, insbesondere wenn der Atommüll irgendwann unter Wasser stehen sollte.

Wegen dieser Gefahren hat der Bundestag auf Betreiben u.a. der Asse-2-Begleitgruppe die Rückholung sogar in das Atomgesetz (§ 57b – „Lex Asse“) aufgenommen: „Die Stilllegung [des Bergwerks] soll nach Rückholung der radioaktiven Abfälle erfolgen.“ Dies bedeutet im Klartext, dass die Rückholung gesetzlicher Auftrag ist, sofern nicht technisch unüberwindbare Hindernisse wie z.B. ein unbeherrschbarer Wassereinbruch („Laugenzutrittt“) entstehen.

Lange Zeit war eine Rückholung des Atommülls aus der Asse für unmöglich erklärt worden. Eine auf Druck aus der Bevölkerung vom früheren Betreiber Helmholtz-Zentrum München (HMGU) beauftragtes Gutachten ergab jedoch etwas anderes: Zwar beinhalte eine Rückholung Risiken und sei sehr aufwändig, grundsätzlich technisch machbar sei sie jedoch. Im nächsten Schritt konnte ein Vergleich der verschiedenen Optionen im Umgang mit dem Atommülllager durchgesetzt werden. Und dieser ergab, dass die Rückholung die einzig zu verantwortende Option ist. Daraufhin wurde im Jahr 2010 die Rückholung politisch beschlossen und wird seitdem vorbereitet.

Allerdings hat sich schnell gezeigt, dass die Rückholung auch ungeheuer zeitaufwändig ist, weil erst elementare Voraussetzungen geschaffen werden müssen (vgl. z.B. „Schacht 5“, „Konditionierung/Lagerung“) und insbesondere der Strahlenschutz für die Beschäftigten gewährleistet sein muss. Außerdem müssen geeignete Maschinen zur Verfügung stehen, die ferngesteuert mit dem Atommüll hantieren können. Welche genauen Anforderungen zu stellen sind, kann wiederum erst definiert werden, wenn ein belastbarer Plan für die technischen Abläufe der Rückholung vorliegt. Das wiederum ist bislang noch nicht der Fall.

Nach den aktuellen Planungen geht das zuständige Bundesamt für Strahlenschutz davon aus, dass die Rückholung selbst erst etwa im Jahr 2033 wird beginnen können. Es ist eine gemeinsame Herausforderung aller Beteiligten, Wege zu finden und zu begehen, um den Wettlauf mit der Zeit zu gewinnen. Denn eine Beschleunigung des Prozesses ist notwendig, weil niemand vorhersehen kann, ob und ggf. wann das Bergwerk eine Rückholung nicht mehr zulässt. Insbesondere können zunehmende Zutrittsmengen von Wasser die Rückholung grundsätzlich gefährden (vgl. „Notfallplanung“).

Weitere Informationen zum Themenkomplex „Rückholung“ finden Sie in den nachstehenden Beiträgen.

BfS-Abschlussbericht zur Rückholung der LAW-Gebinde

AGO kritisiert aktuelle Machbarkeitsstudie des BfS

Die Arbeitsgruppe Optionen - Rückholung (AGO) hat sich in ihrer jüngsten Stellungnahme kritisch zum "Abschlussbericht - Konkretisierung der Machbarkeitsstudie zum optimalen Vorgehen bei der Rückholung der LAW-Gebinde" des BfS geäußert. So fehlen laut AGO Aussagen zur Drainage und Anschluss der Einlagerungskammern, zum Raumbedarf für Schleusen und Filteranlagen, zu Grundlagen für Folgeplanungen sowie zum Umgang mit kontaminierten Geräten und Maschinen. Des Weiteren zielt die Kritik auf ihren veralteten Bezug, zu den getroffenen Annahmen hinsichtlich Streckenabschnitten und Kurvenradien sowie zu Schwächen bei der Variantenanalyse.

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Antwort an das BfS

AGO begrüßt grundsätzlich die neue Strategie zur Faktenerhebung

Am 15.04.2015 veröffentlichte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die "Evaluierung der Faktenerhebung und der Vorgehensweise zur Rückholung" und bat die AGO um eine Stellungnahme, welche Möglichkeiten eine gestraffte Faktenerhebung aufzeigt. Diese wurde am 17.08.2015 abgestimmt und an das BfS versandt.

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AGO stellt neue Agenda vor

Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung betrachtet Beschleunigungspotenziale der Rückholung

Wie kann der konkrete Prozess der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse aussehen, und wie kann er möglichst zeitoptimiert erfolgen? Diese Fragestellung wird eines der Schwerpunktthemen des wissenschaftlichen Unterstützungsgremiums für die Asse-2-Begleitgruppe, der „Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung“ in den Jahren 2015 und 2016 darstellen. Das Gremium hat seine Agenda jetzt der Asse-2-Begleitgruppe übergeben. Nachzulesen ist es hier...

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Beschleunigte Faktenerhebung bei Rückholung

A2B reagiert positiv auf neue BfS-Strategie

Könnte der Atommüll aus der Asse schneller zurückgeholt werden als bislang angenommen? Bei der Zusammenkunft von Vertretern des BfS, der Asse-GmbH, der Bundes- und des Landesumweltministerium sowie der Asse 2-Begleitgruppe am 15.04. stellte das BfS Vorschläge für eine beschleunigte Faktenerhebung vor.

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BfS veröffentlicht Machbarkeitsstudie zur Rückholung

Wie könnte der Müll am besten aus der Asse kommen?

Das BfS hat den Abschlussbericht zur „Konkretisierung der Machbarkeitsstudie zum optimalen Vorgehen bei der Rückholung der LAW – Gebinde“ veröffentlicht.

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Claus Jürgen Schillmann und Regina Bollmeier
Claus Jürgen Schillmann und Regina Bollmeier

SPIEGEL-Artikel zum Stand der Rückholung

„Ruhe im Schacht“

In seiner Ausgabe vom 27.10. widmet sich das Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL der Situation am Schacht Asse 2. Darin wird beklagt, dass es mit den Atommüll-Rückholungsvorbereitungen nur zögerlich vorangeht. Die Landrätin und Vorsitzende der Asse-2-Begleitgruppe Christiana Steinbrügge wird mit den Worten zitiert, der Begleitprozess befinde sich in einer kritischen Phase.

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Konkretisierung der Machbarkeitsstudie

Auf der Suche nach dem besten Weg für die Rückholung

Das BfS hat bei der DMT GmbH & Co. KG eine „Konkretisierung der Machbarkeitsstudie zum optimalen Vorgehen bei der Rückholung der LAW-Gebinde“ in Auftrag gegeben.

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Begleitprozess Rückholung

A2B-Schreiben an BfS

Die Asse 2 Begleitgruppe (A2B) hat ein Schreiben an das Bundesamt für Strahlenschutz, bezüglich des Begleitprozesses der Rückholung, verschickt.

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AGO-Stellungnahmen

AGO nimmt Stellung zum BfS-Vergleich

Die Arbeitsgruppe Option Rückholung (AGO) hat zwei Schreiben veröffentlicht, die nun auch hier zum Lesen bereitstehen. Zum Einen eine Stellungnahme zu Drainage und Betonierarbeiten auf der 750-m-Sohle und zum Anderen eine kritische Stellungnahme der  AGO zur Unterlage “Technische Konzeptbeschreibung zum Vergleich der Strahlenexposition für Zwischenlagerstandorte (Bundesamt für Strahlenschutz)”.

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Rückholung des Asse-Atommülls

Steinbrügge sprach im Bundestag über die Rückholung

Christiana Steinbrügge hat einen Vortrag im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit des Deutschen Bundestages gehalten. Das Thema war die Rückholung des Atommülls aus dem Asse-Bergwerk.

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Variantenvergleich der Rückholung

AGO gibt Hinweise

Die Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung (AGO) gibt in einem Papier Hinweise zur Unterlage der DMT GmbH & Co. KG „Konkretisierung der Machbarkeitsstudie zum optimalen Vorgehen bei der Rückholung der LAW-Gebinde – Zwischenbericht zu den Arbeitspaketen AP 3 und AP 4 Variantenvergleich Essen, 02.12.2013“.

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Fachtagung des BfS

Vorträge zu den technischen Herausforderungen der Rückholung

Bei einer Fachtagung des Bundesamtes für Strahlenschutz ging es im Februar in der Wolfenbütteler Lindenhalle um die technischen Herausforderungen der Rückholung.

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Rückholung und Suche nach Zwischenlagerstandort

A2B fordert Beschleunigung der Rückholung – BfS wird weitere Standorte für das Zwischenlager prüfen

Die Asse-2-Begleitgruppe hat auf ihrer jüngsten Sitzung verdeutlicht, dass eine schnelle Rückholung das gemeinsame Ziel sein muss. „2033 können wir nicht akzeptieren‟, sagte Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge. Die Zahl habe sich bei manchen Akteuren und auch in der Öffentlichkeit als Rückholungsbeginn teilweise manifestiert. Das dürfe nicht geschehen, so Steinbrügge. „Unsere Verantwortung gegenüber unseren Kindern und nachfolgenden Generationen ist es, alles zu tun, diesen Umweltskandal zu beheben‟, sagte die Vorsitzende der Begleitgruppe.

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Einladung zur Fachtagung

BfS tagt zu technischen Herausforderungen der Rückholung

Das Bundesamt für Strahlenschutz lädt zu einer Fachtagung zum Thema „Technische Herausforderungen der Rückholung‟. Am 13. Februar geht es ab 9 Uhr in der Lindenhalle um Fragen der Bergetechnik, Gebirgsmechanik und den hydrogeologischen Zustand des Bergwerks.

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Rückholung im Koalitionvertrag vereinbart

Große Koalition will weiter mit Nachdruck an der Rückholung arbeiten

Der Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD ist auf den Weg gebracht. Das knapp 200 Seiten umfassende Werk beinhaltet auch eine Passage zur Rückholung des Asse-Mülls.

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Kritik am Vertrag zur Rückholung

Hoffmann nimmt Stellung zum Vertrag

Dr. Frank Hoffmann, Experte der Asse-2-Begleitgruppe, nimmt Stellung zum Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DMT & Co. KG zur„Konkretisierung der Machbarkeitsstudie zum optimalen Vorgehen bei der Rückholung der LAW-Gebinde”. Für Hoffmann fehle dem Werk eine konkrete Aufgabenstellung. Ein derartiges Leistungsverzeichnis sei aber ein “Muss” in jedem Vertrag.

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Informationsveranstaltung am 07.06.2013

Vortrag zur Rückholungsplanung

Auf der Informationsveranstaltung der A2B am 7. Juni hat Jörg Tietze einen Vortrag zur Rückholungsplanung gehalten.

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Kritik am Verhalten des BfS

Begleitgruppe ist empört

Große Empörung herrscht derzeit in den Reihen der Asse-2-Begleitgruppe (A2B). Auslöser ist das Verhalten des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) gegenüber dem Gremium. „Verabredungen wurden nicht eingehalten‟, sagt Claus-Jürgen Schillmann, Vorsitzender der Gruppe, die sich für Transparenz im Rückholungsprozess des Atommülls aus dem ehemaligen Asse-Bergwerk einsetzt.

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Rückholplanung

NMU antwortet auf Anfragen

Abgeordnete im niedersächsischen Landtag – darunter A2B-Mitglied Björn Försterling – stellten Fragen an die Landesregierung zu den Themen Rückholplanung und Verfüllung von Hohlräumen

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Tietze antwortet A2B

Für Rückholungs-Planung gibt es noch keinen Auftrag

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat für die Planung der Rückholung noch keinen Auftrag erteilt. Das geht aus einem Antwortschreiben von Jörg Tietze an die Asse-2-Begleitgruppe hervor.

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Streit um Auftragsvergabe für Rückholungskonzept Asse 2

Schillmann bittet BfS um Aufklärung

Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und Asse-2-Begleitgruppe (A2B) zur Auftragsvergabe für die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Asse hat der Vorsitzende der Begleitgruppe und Umweltdezernent des Landkreises Claus-Jürgen Schillmann jetzt BfS-Präsident Wolfram König um Aufklärung gebeten.

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Rückholplanung

A2B bittet BfS um Aufklärung

Claus-Jürgen Schillmann bittet Wolfram König, Präsindet des Bundesamtes für Strahlenschutz, in einem Schreiben um Aufklärung bezüglich des Auftrages für die Rückholungsplanung.

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Streit um Rückholungskonzept

Asse-2-Begleitgruppe beendet Gespräch mit dem BfS

Mit einem Paukenschlag endete ein Gespräch zwischen der Asse-2-Begleitgruppe (A2B) und Vertretern von BfS und Asse GmbH. Eigentlich wollte sich die Gruppe angesichts der aktuellen Berichterstattung auf der BfS-Homepage über die jüngsten Maßnahmen und vor allem das Konzept zur Rückholung des Atommülls aus dem ehemaligen Salzbergwerk informieren lassen. Doch dann überraschten die Gastgeber vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und der Asse GmbH mit zwei Neuigkeiten, die den Auszug der gesamten A2B zur Folge hatte. 

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Nach Informationsveranstaltung zu Rückholplanungen

A2B unzufrieden mit dem Fortschritt der Rückholung

Der Informationsabend der Asse 2-Begleitgruppe (A2B) in der Lindenhalle lieferte am 7. Juni einen umfassenden Status Quo der derzeitigen Planungen rund um die Planungen am ehemaligen Bergwerk. Gleichwohl stellte Bau- und Umweltdezernent Claus-Jürgen Schillmann als Sprecher der Gruppe schon in der Begrüßung klar, dass die A2B mit dem Fortschritt der Rückholung von Atommüll-Fässern unzufrieden ist.

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