Je trockener, desto besser: Drainage des Atommülls
Eines der obersten Gebote im Umgang mit Atommüll ist von jeher, ihn so trocken wie irgend möglich zu halten. Dies gilt im Fall der Asse in besonderem Maße, denn die genaue Zusammensetzung der Abfälle ist nicht mehr zu ermitteln. Es besteht die Gefahr unkalkulierbarer chemisch-giftiger Reaktionen, z. B. die Bildung von Gasen. Sollte es dazu in größerem Umfang kommen – und dies droht insbesondere bei nassen Abfällen –, könnte die Rückholung der Abfälle unmöglich werden.
Die Tatsache, dass sich nahe von Einlagerungskammern pro Tag ca. 20 l radioaktive Lösungen sammeln, deutet darauf hin, dass es auch in den Einlagerungskammern teilweise nass ist. Das Bundesamt für Strahlenschutz geht davon aus, dass der Laugenpegel in Einlagerungskammern teilweise nur wenige Zentimeter unterhalb der Abfallgebinde steht.
Zwischen dem BfS und der Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung (AGO) besteht Einigkeit im Ziel, die Abfallgebinde keinesfalls noch mehr Feuchtigkeit auszusetzen. Allerdings bestehen in der Abwägung zwischen verschiedenen Zielen erhebliche Unterschiede: Während das BfS mit dem Ziel der Stabilisierung und Notfallvorsorge stärker auf die Verfüllung auch von Zugängen zu den Einlagerungskammern mit einem Abpumpen der Laugen über größere Entfernungen setzt, räumt die AGO einer Zugänglichkeit der Laugensümpfe und dadurch dauerhaft sicheren Drainage einen größeren Stellenwert ein.
Die Asse-2-Begleitgruppe drängt darauf, dass das BfS mit der AGO in einen fachlichen Diskurs eintritt, um deren Bedenken und Vorschläge sachlich zu erörtern. Nur ein solcher Diskurs mit nachvollziehbaren Abwägungsergebnissen kann angesichts der Zielkonflikte zu akzeptablen Entscheidungen des BfS führen, betont die A2B in einer Stellungnahme an den Umweltausschuss des Bundestages.
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