Für den Fall der Fälle: Die Notfallplanung
Allen Beteiligten ist bewusst, dass das Bergwerk Asse II alles andere als stabil und trocken ist. Es besteht zwar nicht die Gefahr, dass das Bergwerk in sich zusammenstürzt, aber durch den Druck des Deckgebirges werden die Hohlräume zusammengedrückt; es entstehen Verformungen und Risse. Diese können neue Zutrittsstellen für Wasser zur Folge haben, welches auf seinem Fließweg Salz löst und so zur „Lauge“ wird.
Bereits heute werden an verschiedenen Stellen im Bergwerk kontinuierlich Laugen aufgefangen und entsorgt:
- täglich 12.000 l Lauge ohne radioaktive Belastung von den Sohlen auf 490 und 725 Meter Tiefe werden monatlich abtransportiert und in anderen Bergwerken verwendet. Die aktuell zur Verfügung stehende Pumptechnik könnte eine Menge von 500 m3 bewältigen, eine Abgabemöglichkeit gibt es derzeit allerdings nur für 45 m3 pro Tag
- täglich etwa 20 l radioaktiv belastete Lauge werden nahe der Einlagerungskammern aufgefangen und im Bergwerk zur Herstellung von Beton genutzt. Die ursprüngliche Herkunft dieser Laugen ist unbekannt. Die Menge, die dauerhaft bewältigt werden könnte, ist derzeit eher gering.
Die genannten Mengen schwanken gelegentlich in bislang unbedenklichen Maßen und sind über längere Zeit betrachtet seit Jahren vergleichsweise konstant.
Für den Fall, dass die eintretenden Laugenmengen nicht mehr zu bewältigen sind („auslegungsüberschreitendes Ereignis“), muss das BfS Vorsorge treffen. Dies geschieht auf zweierlei Weise:
- Es werden Maßnahmen zur Stabilisierung des Grubengebäudes umgesetzt, um die Wahrscheinlichkeit von stärker werdenden Laugenzuflüssen zu verringern. Eine der Maßnahmen, die „Firstspaltverfüllung“, wurde bereits vor dem Betreiberwechsel von kritischen Gruppen aus der Gesellschaft vorgeschlagen und nach dem Betreiberwechsel vom BfS umgesetzt. Kritisch werden von der wissenschaftlichen Arbeitsgruppe Optionen – Rückholung (AGO) dagegen einige der Verfüllmaßnahmen nahe der Einlagerungskammern gesehen, da sie die Kontrolle des eindringenden Wassers erschweren könnten. Die Verfüllung der Zuwegung zu Einlagerungskammern soll allerdings im Falle, dass der Atommüll nicht geborgen werden kann, auch eine Ausbreitung der Radioaktivität verzögern und verringern.
- Für den Fall eines „auslegungsüberschreitenden Ereignisses“ plant das BfS die gezielte Flutung der Anlage mit gesättigten Lösungen. Damit soll verhindert werden, dass zutretendes Wasser aus dem Deckgebirge seine große Lösungswirkung entfalten und damit das Grubengebäude „auflösen“ kann.
Der Notfallplan des BfS wird von vielen Anwohnern der Asse kritisch gesehen, auch weil er den Vorhaben des ehemaligen Betreibers sehr ähnelt. Allerdings ist bislang noch kein grundsätzlich alternatives Konzept entwickelt worden. Unter dem Motto „Pumpen statt Fluten“ stehen Forderungen im Raum, durch technische Vorkehrungen die zu bewältigende Zutrittsmenge deutlich zu erhöhen.
Das Thema der Notfallplanung steht in engem Zusammenhang zur Drainage.
Weitere Informationen zum Themenkomplex „Notfallplanung“ finden Sie in den nachstehenden Beiträgen.
BUND unterstützt Forderung der Begleitgruppe nach einem Moratorium
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Aktuelle 12-Monatsvorschau durch Asse GmbH bereitgestellt
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Maßnahmen zur Stabilisierung und Notfallvorsorge unter Tage
Asse GmbH stellt aktuelle 12-Monatsvorschau bereit
Maßnahmen zur Stabilisierung und Notfallvorsorge unter Tage
Aktuelle 12-Monatsvorschau vom BfS veröffentlicht
Maßnahmenplan zur Stabilisierung und Maßnahmenpaket Gegenflutung
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Maßnahmen zur Stabilisierung und Notfallvorsorge
Aktuelle 12-Monatsvorschau zu den Stabilisierungsmaßnahmen
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Pressemitteilung der Asse GmbH
Stabilisierungsmaßnahmen vor Einlagerungskammern notwendig für den sicheren Betrieb der Schachtanlage
Sitzung der Asse-2-Begleitgruppe
Notfallmaßnahmen dürfen der Rückholung nicht im Weg stehen - Öffentliche Informationsveranstaltung zum Zwischenlager geplant
Stabilsierungsmaßnahmen und Vorkehrungen zur Notfallvorsorge
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