Wohin mit dem geborgenen Atommüll?
Jede Form einer kontrollierten Lagerung außerhalb des Bergwerks ist sicherer als eine langsame Ausbreitung der Radioaktivität aus dem Bergwerk in die Umwelt. Trotzdem ist die Frage, was mit dem geborgenen Atommüll geschehen soll, eine komplexe Frage und noch ungeklärt.
Unstrittig ist die Notwendigkeit, den geborgenen Atommüll direkt vor Ort, also nahe des Schachtes, zu behandeln und damit lagerfähig zu machen. Dazu wird eine „Konditionierungsanlage“ benötigt, in welcher der Müll u.a. getrocknet und neu verpackt wird. Um die Bergung so zügig wie möglich gestalten zu können, muss zudem ein möglicher Stau bis zur Konditionierung vermieden werden. Deshalb ist zusätzlich ein Pufferlager vonnöten. Für diese beiden Funktionen rechnet das BfS mit einer Halle der Größe mehrerer Fußballfelder.
Schwierig dagegen ist die Suche nach dem Standort für ein Zwischenlager, wo der neu konditionierte Atommüll für vermutlich mehrere Jahrzehnte bis zu einer Endlagerung aufbewahrt wird. Das BfS favorisiert ein Zwischenlager in Kombination mit Pufferlager und Konditionierungsanlage – also ebenfalls in unmittelbarer Nähe zum Schacht –, und führt dabei als Argument den dann entfallenden Transport an. Ein solcher Transport wäre zwar unbestritten eine zusätzliches Strahlenbelastung und eine zusätzliches Störfallrisiko, jedoch stellt sich die Frage der Gewichtung dieser Nachteile.
Die Asse-2-Begleitgruppe besteht darauf, dass in jedem Fall ein Vergleich und damit eine Abwägung stattfindet, damit die Standortfrage für das Zwischenlager – unabhängig von ihrem Ergebnis – für die Öffentlichkeit nachvollziehbar entschieden wird. Dazu ist aus Sicht der a2b eine Bewertung verschiedener Möglichkeiten anhand des bereits gemeinsam erarbeiteten Kriterienkatalogs nötig. Welche genauen Anforderungen sie an einen solchen Vergleich stellt, wird derzeit in der a2b diskutiert. Das Ergebnis dieser Diskussion wird die a2b auch dem Umweltausschuss des Bundestages zur Verfügung stellen.
Weitere Informationen zum Themenkomplex „Konditionierung/Lagerung“ finden Sie in den nachstehenden Beiträgen.
“Kriterienbericht Zwischenlager”
AGO bezieht Stellung – Informationsveranstaltung am 26. Juni
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Entsorgung gefährlicher Abfälle in tiefen geologischen Formationen
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